Frequenzgang von Boxen und die +/- 3 dB Norm
Viele Hersteller geben den Frequenzbereich von Boxen gern nach DIN 45500 an. Die +/- 3 dB Norm ist aussagekräftiger.
Eine Box soll möglichst alle Frequenzen gleich laut wiedergeben. Dies ist der theoretische Idealzustand. Der Schalldruck soll also für alle Frequenzen gleich hoch sein. Keine Frequenz wird besonders laut oder besonders leise wiedergegeben. Dies wird als Linearität bezeichnet. Hin zu tiefen und hohen Frequenzen ist die Linearität aus physikalischen Gründen nicht leicht zu erreichen und der Schalldruck, also letztlich die wahrgenommene Lautstärke, fällt dort ab. Bei der +/- 3 dB Norm bestimmt man die sogenannte untere Grenzfrequenz als diejenige, bei der der Schalldruck lediglich 3 dB unterhalb des Schalldrucks liegt, der im Bereich der Linearität vorliegt.
Viele Hersteller geben den Frequenzbereich stattdessen gern nach DIN 45500 an. Dabei wird die untere Grenzfrequenz rechnerisch nach umständlichen Regeln aus dem gesamten Frequenzgang bestimmt. Letztlich sind die dadurch zustande kommenden Werte für die untere Grenzfrequenz eher theoretischer Natur, denn in der Praxis wird ein Ton dieser Frequenz zwar tatsächlich abgegeben aber der Schalldruck, und dadurch die wahrgenommene Lautstärke, liegt so weit unter dem Schalldruck für Frequenzen des linearen Bereiches, dass er im Rahmen eines Songs schlicht viel zu leise und dadurch nicht hörbar ist. Kompaktboxen erreichen nach dieser DIN Norm leicht 30 Hz als tiefste Frequenz. Dies wirkt natürlich sehr vielversprechend und spektakulär, ist aber, wie gerade beschrieben, in der Praxis leider nicht wahrnehmbar.